Lehrtext auf Deutsch mit Wörterbuchanalyse.
Die Geschichte des Black Friday geht auf die USA zurück. Ursprünglich war der Begriff mit Chaos und finanziellen Krisen verbunden, bevor er mit Einkaufsaktionen und Rabatten in Verbindung gebracht wurde.
Der Begriff "Black Friday" wurde in den 1950er Jahren in Philadelphia, USA, geprägt. Polizisten verwendeten ihn, um den Tag nach Thanksgiving zu beschreiben, an dem sich die Innenstadt aufgrund von Menschenmengen und Verkehrsstörungen füllte. Viele Menschen reisten in die Stadt, um nach dem Feiertag einkaufen zu gehen oder ein Footballspiel zu besuchen. Für die Polizei bedeutete dies Überstunden und Chaos – daher die Bezeichnung "Black Friday."
In den 1980er Jahren begann der Einzelhandel, den Begriff umzudeuten und positiv zu besetzen. Händler erklärten, dass "Black" auf die schwarzen Zahlen in den Geschäftsbüchern hinweise, da dieser Tag für viele Geschäfte der profitabelste des Jahres wurde. Der Black Friday war der Beginn der Weihnachtseinkaufssaison und bot eine Gelegenheit, mit großen Rabatten Kunden anzuziehen.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Black Friday zum bedeutendsten Einkaufstag in den USA. Einzelhändler lockten mit großen Rabatten und Sonderaktionen, oft nur für einen Tag oder ein Wochenende. Besonders große Marken und Kaufhäuser machten den Tag zum zentralen Ereignis.
Mit der Globalisierung und dem Aufstieg des E-Commerce fand der Black Friday seinen Weg in andere Länder. In den 2010er Jahren wurde er auch in Europa, Asien und Lateinamerika populär. Besonders in Deutschland stieg die Bedeutung durch Online-Händler wie Amazon. Viele Länder passten das Konzept an ihre Märkte an, etwa mit verlängerten Rabattaktionen oder lokalen Besonderheiten.
Heute ist der Black Friday ein weltweites Phänomen. Er ist nicht mehr nur auf den Freitag nach Thanksgiving beschränkt, sondern dehnt sich oft über eine ganze Woche oder sogar den gesamten November aus, begleitet vom „Cyber Monday“, der sich speziell auf Online-Shopping konzentriert. Gleichzeitig gibt es Kritik an der Umweltbelastung durch exzessiven Konsum sowie an den Arbeitsbedingungen in der Logistik- und Einzelhandelsbranche.
Wichtige Wörter aus dem Text:
prägen – etablieren, bestimmen
umdeuten – eine Bedeutung oder Interpretation ändern
positiv besetzen – eine ursprünglich negative Bedeutung ins Positive wenden
kontrovers – umstritten, gegensätzlich diskutiert
profitabel – ertragreich, gewinnbringend
exorbitant – extrem hoch, übermäßig
Globalisierung – weltweite Verflechtung von Märkten, Kulturen und Gesellschaften
E-Commerce – elektronischer Handel, Online-Handel
exzessiv – übermäßig, im Übermaß
Arbeitsbedingungen – Verhältnisse, unter denen Menschen arbeiten
Redewendungen:
„den Begriff positiv besetzen“ – einer ursprünglich negativen Idee eine gute Bedeutung geben
„findet seinen Weg in andere Länder“ – wird international bekannt/angenommen
„Aufstieg des E-Commerce“ – Verbreitung und Erfolg des Online-Handels
„eine Gelegenheit, Kunden anzuziehen“ – eine Chance, neue Käufer zu gewinnen
„weltweites Phänomen“ – eine Sache, die überall auf der Welt bekannt ist