Der schriftliche Teil von Sprachprüfungen auf höherem Niveau stellt für viele Lernende häufig eine kaum überwindbare Hürde dar. Dafür gibt es zahlreiche Gründe.
Der moderne Fremdsprachenunterricht ist in hohem Maße auf praktische Fertigkeiten ausgerichtet. In vielen Kursen liegt der Schwerpunkt auf dem Sprechen und Hörverstehen. Häufig werden typische Alltagssituationen in Dialogform geübt. Grammatik wird zwar ebenfalls vermittelt und geübt, allerdings meist in Form von Einsetz- und Umformübungen – ohne aktive Anwendung in der Kommunikation.
Der moderne Fremdsprachenunterricht ist in hohem Maße auf praktische Fertigkeiten ausgerichtet.
Warum bereiten schriftliche Aufgaben Schwierigkeiten?
Auch im schriftlichen Teil der Prüfungen auf den Niveaustufen A1 und A2 dominiert häufig das Prinzip „geschrieben – passt schon“. Erst ab B1 ähneln die Aufgaben mehr realen Situationen: Man soll einen kurzen formellen Brief schreiben, eine Meinung zu einem bestimmten Thema äußern oder einem Freund Eindrücke schildern.
In der Prüfung Goethe-Zertifikat B2 liegt die Messlatte deutlich höher. Ein formeller Brief muss hier Argumente enthalten, Gründe darlegen, auf alle Fragestellungen eingehen und eine höfliche Ausdrucksweise verwenden – das ist kein einfacher Zettel mehr. Darüber hinaus soll im ersten Teil ein ausführlicher Text zu einem bestimmten Thema verfasst werden.
Die klar formulierten Punkte, die im Text behandelt werden müssen, helfen bei der Strukturierung der schriftlichen Arbeit.
Eine gewisse Unterstützung bieten die klar formulierten Punkte, die im Text behandelt werden sollen – sie helfen, die schriftliche Arbeit zu strukturieren. Mit Unterstützung eines erfahrenen Lehrers kann man lernen, fehlerfrei zu schreiben, komplexe Strukturen zu umgehen und sprachlich anspruchsvolle Ausdrücke gezielt einzusetzen. Diese Art der Vorbereitung ist beispielsweise Bestandteil unseres Vorbereitungskurses auf das Goethe-Zertifikat B2. Die Vorbereitung auf das Niveau B2 erfordert Zeit und Mühe, ist jedoch durchaus machbar – auch für Lernende, die zuvor nur Chatnachrichten verfasst haben.
Die Prüfung TestDaF unterscheidet sich in ihrem schriftlichen Teil erheblich. In der papierbasierter Version besteht er aus einem Aufsatz ohne festgelegte Wortanzahl – lediglich die Bearbeitungszeit von 60 Minuten ist begrenzt. Die Aufgabenstellung ist nur grob strukturiert, die Reihenfolge der Punkte darf verändert werden. Im TestDaF digital gibt es gar keine konkreten Leitpunkte mehr. Hier steht die Fähigkeit im Vordergrund, zu argumentieren, zu begründen, abzuwägen und zu analysieren.
Auswendig gelernte Wendungen bringen fast nichts. Zuerst muss man verstehen, was man sagen will – erst dann, wie man es sagt.
Bei der Bewertung orientiert sich der Prüfer in erster Linie am Gesamteindruck des Textes. Hier liegt die größte Schwierigkeit: Auswendig gelernte Wendungen bringen kaum etwas. Die Arbeit mit Themen auf dem Niveau C1 erfordert Zeit. Zuerst muss der Inhalt klar sein, erst dann erfolgt die sprachliche Umsetzung.
Was kann man tun, um seine Ausgangsposition zu verbessern?
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Lesen Sie mehr auf Deutsch. Gemeint sind nicht Märchen der Gebrüder Grimm oder Werbeslogans, sondern am besten Artikel aus der deutschen Presse. Dort sieht man, wie prüfungsrelevante Themen wie Umweltschutz oder soziale Konflikte dargestellt werden. In unserem kostenlosen Telegram-Kanal Ampel finden Sie passende Artikelsammlungen – ein hervorragender Einstieg zur Erweiterung des Wortschatzes und thematischen Horizonts.
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Arbeiten Sie vertieft mit Lese- und Hörverstehenstexten aus Lehrwerken der Niveaustufen B1, B2 und C1. Meist sind die Themen bereits bekannt. In diesen Texten findet man nicht nur wichtige Argumente, sondern auch gelungene Beispiele für eine idiomatische Ausdrucksweise. Arbeiten Sie nicht nur mit Multiple-Choice-Fragen, sondern auch mit Transkriptionen.
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Professionelle Vorbereitung. Auch mit gutem Wortschatz scheitert man oft an den Anforderungen der Prüfung. Häufig fehlt die Zeit für eine vollständige Struktur oder präzise Formulierungen. Viele verstehen den Unterschied zwischen Argumentation und Begründung nicht oder wissen nicht, wie man Argumente sinnvoll abwägt. Auch das Zusammenfassen mehrerer Quellen ist eine anspruchsvolle Fähigkeit. Deshalb sind professionelle Hinweise eines erfahrenen Lehrers – wie in unseren Vorbereitungskursen auf das Goethe-Zertifikat B2 oder den TestDaF – ein unverzichtbarer Bestandteil der Prüfungsvorbereitung.
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Übung. Niemand schreibt von Anfang an gut. Schreiben ist eine Fertigkeit, die man entwickeln muss. Je öfter man übt, desto besser wird man. Wichtig ist, mit prüfungsnahen Aufgaben zu trainieren. Der Lehrkraft, die die Arbeit korrigiert, muss die Bewertungskriterien der jeweiligen Prüfung bekannt sein. Sonst wird vielleicht nur ein Komma verbessert – und nicht auf das Fehlen von Argumenten hingewiesen.
Im Bereich Prüfungen auf unserer Website können Sie Texte zu prüfungsnahen Themen schreiben – im Format, das dem echten Prüfungsszenario möglichst nahekommt. Ihr Text wird nach den offiziellen Kriterien der jeweiligen Prüfung bewertet. Sie erhalten nicht nur eine Note, sondern auch ausführliche Kommentare, die zeigen, woran noch zu arbeiten ist.
Wichtig ist, mit prüfungsnahen Aufgaben zu trainieren.